Mittwoch, 9. Juni 2010

Frauen und Berge

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, wie ähnlich die Eigenschaften von Frauen und Bergen sind? Muss ja auch sein, warum sonst rennen hauptsächlich die Männer zu ihnen hin? Ich wage mal einen vorsichtigen, natürlich halbherzigen, eher amüsant zu verstehenden Vergleich:

Frauen und Berge. Es gibt schöne und unansehnliche, leichte, begehrte, abgekrabbelte, schwer zu besteigende, bewachsene, Exoten und Hausberge. Auch im "Begehungsstil" gibt es Ähnlichkeiten, es gibt Gratüberschreitungen, Solobesteigungen und den Expeditionsstil mit vielen Teilnehmern. Aber auch Frauenbergsteigen kommt vor, nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern, wenn sie verstehen, was ich meine.

Es gibt gefährliche, ansteckende, hohe und flache, breite und lange, ruhige und überlaufene, welche die alles an Krafteinsatz erfordern und welche, die man später bereut. Manche verlangen nach einem Onsight, wieder andere lassen sich selbst nach Monaten nicht einmal mit technischen Hilfsmitteln erobern.

Es gibt junge und alte, verbotene und unlohnende und es gibt sogar jene, von denen einige behaupten, dass sie gar keine Berge sind, weil sie mehr Eigenschaften von Tälern besitzen.

Es gibt spitze, runde, teure und preiswerte, glatte und raue, eiskalte, dahinschmelzende und für immer unerreichbare.

Aber ein Unterschied ist dennoch entscheidend: Man bekommt mit keinem Berg Ärger, wenn man schon am folgenden Tag auf dem nächsten den Höhepunkt erreicht. Und einer ist noch entscheidender: In einen Berg kann ich mich zwar verlieben, aber ich bekomme mit Sicherheit kein Fünkchen Liebe zurück. Jetzt gilt es abzuwägen!

In diesem Sinne, Berg Heil, Sport frei! Oder einen guten Rutsch? Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel! Waidmanns Heil! Und vor allem: Immer auf die Sicherheit achten! Wie beim Klettern eben auch. :-)

2 Kommentare:

  1. Und wie verhält sich das eigentlich mit den Fahrtenbüchern und den ganzen Best-of-Listen...? Auch das Thema Speed-Besteigungen erfreut sich ja immer wieder großer Beliebtheit! Nur die Sache mit dem Kapselstiel ist mir immer noch etwas suspekt...

    AntwortenLöschen
  2. Listen lohnen sich erst, wenn du dir nicht mehr alle merken kannst. Aber davon geh ich aus ;-) Stimmt Speed vorher einnehmen lockert die Stimmung. Der Kapselstiel ist ein notwendiges Accesoir, den Kapselstil dagegen wendest du an, wenn du für ein Onsight zu wenig Hoffnung hast, bzw. das Projekt so schwierig erscheint, dass du ein scheitern nicht ausschließt. So kannst du dich zwischendurch optimal erholen. Riegel essen, Gefriergetrocknetes und einfach Sauerstoff nachtanken.
    Wo meines Erachtens der Vergleich hinkt, ist der Bigwall-stil, wie wäre das zu verstehen? Klingt einschüchternd!

    AntwortenLöschen