Samstag, 25. Dezember 2010

Eine Weihnachtsgeschichte

von Peter Hähnel

Endlich ist es wieder einmal so weit! Fest eingemummelt stapfe ich durch den tief verschneiten Winterwald meiner sächsischen Bergheimat. Das Laufen fällt mir mit den Jahren schwerer und schwerer, besonders wenn es bergauf geht fehlt mir die Luft. Langsam und bedächtig schreite ich aus – längst nicht mehr der junge Springinsfeld vergangener Jahre. Als einer der Baumverantwortlichen beim Bergsteigerbund, bin ich unterwegs um „den Bergsport gefährdende Bäume“ anzusehen und gegebenenfalls ihre Fällung beim Forst zu beantragen. „Haben sie da nicht den Bock zum Gärtner gemacht“ denke ich – und entsinne mich schmunzelnd einer längst verjährten Geschichte.

Es war ein Winter wie er im Buche steht. Seit Wochen lag der Kamm des Erzgebirges unter einer geschlossenen Schneedecke, die sich in den letzten Tagen bis ins Flachland geschoben hatte. Nun waren auch die Täler und Höhen der Sächsischen Schweiz tief verschneit und glänzten in winterlicher Pracht. Was gab es also schöneres, als die Weihnachtstage auf einer Berghütte in diesem Märchenland zu verbringen? Kurz entschlossen hatte ich das in die Tat umgesetzt und war mit Kind und Kegel auf die Hütte gefahren. Genauer gesagt mit meiner Frau und den Zwillingen – und weil es sich nicht vermeiden ließ, auch der Schwiegermutter.

Letzteres hatte durchaus auch sein gutes, waren doch die Kinder noch im Krabbelalter und schwerer als ein Sack Flöhe zu hüten. Die Frage „Was ist flüssiger als flüssig?“ mit der Antwort „Die Schwiegermutter – die ist überflüssig!“ galt also für uns nicht. Die Kinder bestens versorgt, konnte ich mich so am Nachmittag jenes „Heiligen Abends“ getrost auf den Weg machen um einen Weihnachtsbaum zu holen. Es war doch klar, dass ich keinen in der Stadt gekauft hatte, wenn ich jetzt praktisch im Walde wohnte. Schon etwa zweihundert Meter von der Hütte entfernt schaute ich mich vorsichtig nach einem Bäumchen um, war mir aber schon der Straftat bewusst, die ich begehen wollte. Allerdings hielt ich das damals eher für ein Kavaliersdelikt und stellte mir gar nicht die Frage, wie es wohl wäre, wenn jeder so handeln würde.

Endlich war das Objekt meiner Begierde erreicht. Unauffällig nahm ich einen Fuchsschwanz aus dem Rucksack und sägte eine mannshohe Fichte unmittelbar über dem Boden ab. Nachdem ich die Säge wieder verpackt hatte, stellte ich den Baum prüfend vor mich hin und überlegte, wie ich ihn tragen könnte. In diesem Moment trat ein Mann in Filzstiefeln und Lodenjoppe hinter einem Busch hervor und herrschte mich an: „Na hören Sie mal, so geht’s wohl?“ Den Baum wegwerfen, die Bemerkung „Du kannst mich mal“ und wegrennen war eins.
Frühestens nach zehn Minuten hielt ich das erste Mal an, hinter mir die unendliche Stille des Waldes. Aber meine einsame Spur konnte mich vielleicht verraten. An einer Wegkreuzung stieß ich endlich auf andere Abdrücke von Stiefeln oder hohen Bergschuhen. Vorsichtig stellte ich mich genau in diese Tapsen hinein und lief einige Meter rückwärts. Dann sprang ich seitlich auf einen Berghang und stieg weglos empor. Der Schnee dämpfte meine Schritte bis zur Lautlosigkeit und auch mein Atmen war wohl nicht mehr zu hören.

Unbemerkt lief ich auf der schrägen Rückseite eines großen Steinblockes hoch, um erschrocken an seiner Abbruchkante zu verharren. Im Schutz dieser Kante, direkt unter mir und keine zwei Meter entfernt, stand ein mächtiger Hirsch. Keine Ahnung wer mehr erschrocken war von uns beiden, aber ich glaube schon ich. Der Zwölfender jedenfalls verschwand ruhig im Unterholz, während ich mich vor Schreck fast hingesetzt hätte. Nach diesem Erlebnis beschloss ich spontan meine Flucht zu beenden und kehrte in großem Bogen als harmloser Spaziergänger zum Ort meines Frevels zurück. Allerdings - leicht frierend - nur im Pullover. Den Anorak hatte ich vorsichtshalber im Rucksack verstaut, um mir ein anderes Outfit zu geben. In Höhe der „Sägestelle“ trat ich dann kurz herunter vom Weg, um an einen Baum zu pinkeln, beziehungsweise so zu tun. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich das Gelände und sah zu meiner Freude, dass mein Weihnachtsbäumchen noch da lag.
Außer meinen Spuren, führten die Abdrücke von Filzstiefeln hin, die aber dort endeten. Das hieß, der Mann hatte gar nicht versucht mir zu folgen.

Beruhigt ging ich zur Hütte zurück, um den Einbruch der Dunkelheit abzuwarten und meine Schwiegermutter als Träger anzuwerben. Der kurze Waldweg und das Stückchen Straße würden kein Problem darstellen. Dann hieße es schnell noch den Baum zu schmücken und die Bescherung konnte beginnen.
Schon wenig später war es soweit. Der Abend begann sich über das weiße Linnen des Schnees zu legen, den aufkommender Wind über die Straße trieb. Bedingungen wie für uns geschaffen. Mit Ausnahme eines Mannes an der Bushaltestelle, der sich zur Seite drehte als wir vorbeigingen, war kein Mensch weit und breit. Keine halbe Stunde und wir waren zurück. Die Aktion Weihnachtsbaum war abgeschlossen. Stolz trat ich mit ihm in die Hütte und erstarrte, … wir hatten Besuch. Es war der Mann von der Haltestelle. Im grünen Pullover saß er am Tisch, Joppe und Hut hingen an der Garderobe.
„Weihnachtsmann“ brabbelten die Kinder, sich die Münder mit Schokolade beschmierend, die er ihnen geschenkt hatte. „ Na“ sagte ich etwas unsicher, „Sie sehen eher wie ein Förster aus, als wie der Weihnachtsmann“.
„Herr Hähnel“ sagte er ernst, „ich bin der Förster“. Mir wurde schlecht und ich musste mich setzen. „Wenn ich mich recht entsinne“ meinte er weiter, „sagten Sie zu mir – Du kannst mich mal … das sollte doch sicher heißen … am Abend besuchen kommen? Die Einladung habe ich angenommen“. „Wie haben Sie mich bloß gefunden?“ stammelte ich. „Ach wissen Sie das war ganz einfach“ lächelte er. „Das ist wie auf der Jagd, man muss nur warten können. Wenn man das Wild verscheucht hat, dauert es oft nicht lange und es kommt auf die Lichtung zurück. Dann musste ich nur noch mit dem Glas verfolgen wohin Sie gingen und schließlich den Transport abwarten – und jetzt habe ich Sie“. „Nun“ sagte er dann, „ ich habe Ihrer Frau den Baum schon in Rechnung gestellt. Ihren Kindern zuliebe und weil Weihnachten ist, will ich von einer Anzeige absehen. Aber Gnade Ihnen Gott, wenn ich Sie noch mal erwische. Das nächste Mal wäre das ein teueres Weihnachten! Na nichts für Ungut, jetzt lassen Sie sich den Heiligen Abend nicht verderben und noch ein frohes Fest!“
Während der letzten Worte hatte er sich die Joppe wieder angezogen und den Hut aufgesetzt. Dann öffnete er die Tür und stapfte hinaus – von den Kindern immer noch für den Weihnachtsmann gehalten. Erst da wurde mir klar, dass ich einer war.
Frohes Fest!

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Merry X-Mas

Alle die noch nicht so recht wissen was es mit dem Mann in rot jedes Jahr auf sich hat - aufgepasst...!

39 Degrees North: Christmas Card 2010 from 39 Degrees North on Vimeo.




Frohe Weihnachten!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Montag, 15. November 2010

revival never goes out of style

Achtung: laut!

Inhalt frei interpreterbar, viel Freude beim betrachten.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Tannheimer Shortstory

Wenns langsam Herbst wird und im Kaiser schon der Schnee liegen bleibt und überhaupt die Seele eher nach Sonnenseiten dürstet, dann ist eine Fahrt in die Tannheimer Berge genau die Richtige Wahl. Es warten meist moderat (mit Köpfchen) sanierte Klassiker, nicht allzulang, die sich durchaus genießen lassen. Dazu eine feine, kleine Hütte mit gscheitn Wirtsleuten :-) und fertig ist ein lohnender Ausflug. Selbst dann, wenn wie neulich bei uns, die Sonne sogar auf sich warten lässt...

Dienstag, 28. September 2010

Quelle: climbing.de


I've seen the morning in the mountains of Alaska
I've seen the sunset in the east and in the west
...
And I'm far, far away
With my head up in the clouds
And I'm far, far away

Wahrscheinlich ist dies eines der Evergreens die der Kurt gerade zusammen mit dem Wolfgang, John Bachar, Jonny Copp, Micah Dash, dem alten Ricardo, der Kristina und all den anderen, am Lagerfeuer - mit einer Flasche Heldbräu in der Hand - vor sich hin schmettert...

Es gibt Zeiten die sind schwärzer als schwarz, Zeiten da man sich wünscht, man hätte all diese wunderbaren Menschen nie kennengelernt, nicht mal im Entferntesten... Und doch hat man sie kennen dürfen - nicht persönlich - aber irgendwie hat es sich immer ein bisschen so angefühlt, fühlte man sich verbunden, wusste sie teilen die gleiche Leidenschaft, besitzen die gleiche Besessenheit - haben genau so einen Treffer wie man selber... Es war doch irgendwie gut zu wissen - der Kurt, der ist da, der macht sein Ding, der nimmt das Leben nicht so ernst - hat einfach Freude an den Menschen, den Kulturen, den Landschaften und an der Bewegung. Wer wusste nicht eine Schote vom Kurt zum Besten zu geben... Legendär seine Vorträge - nie habe ich einen solchen Enthusiasmus bei jemanden für das was er da zeigt und macht erlebt! Bei dem ersten Vortrag dem ich von ihm beiwohnen durfte, hat es schon vor der Pause im Dunkeln gleich dreimal "plopp" gemacht und Kurts Zunge wurde immer lockerer...

Kurt, es war uns eine Freude! - Auf zu neuen Ufern...


Ein sehr schönes Portait über den Kurt findet sich hier:

http://www.kurt-albert.de/KurtAlbert21/Ordner/Kurt_Albert/Portrait%20Kurt%20Albert.htm

Sonntag, 26. September 2010

Innenansichten

Es gibt Augenblicke im Leben, da trifft einen die Erkenntnis mit unerbittlicher Wucht… – Die Erkenntnis, dass das Projekt an dem ich da seit 13 Monaten, 24 Tagen und 17 Stunden arbeite, wohl einfach nicht ganz meine Preisklasse ist, oder die Erkenntnis dass es Montag ist, ich seit einer knappen Stunde im Büro sein müsste und mein Chef sicher nicht sehr erbaut sein wird, ob meiner glorreichen Erkenntnis; ebenfalls ein Klassiker der Erkenntnistheorie ist der erhebende Moment, in dem ich kurz nach dem Aufstehen feststelle, dass ich nicht die geringste Ahnung habe wer die Person da neben mir im Bett ist und ich bei dem Versuch der Ergründung dieser Tatsache feststelle dass sich dummerweise noch weitreichendere Lücken in dem großen Puzzlespiel, welches sich da Erinnerung nennt, bei mir auftun…Man könnte diese Liste sicher noch geringfügig ausbauen, doch soll dies nur anhand eines weiteren Exempels geschehen. Dazu muss ich den Bogen kurzerhand etwas weiter spannen… Die meisten werden sicher schon in dem einen oder anderen größeren oder auch kleineren Fachgeschäft für den geneigten „Outdoorer“ gewesen sein, oder haben sich aus einem solchen von der Mutti etwas schenken lassen. Wer sich dabei schon einmal die Mühe gemacht hat seine blutunterlaufenen Augen kurz von der nagelneuen „Mitmirkommstduüberallhochwunderwaffe“ abzuwenden und sich umzuschauen, der wird womöglich wissen worauf ich hinaus will… – Ja, richtig, das sind keine Spiegel, nein, es sind noch mehr da, die diesen unsteten Blick haben und den dieser leichte Schein von Wahnsinn anhaftet. Und nicht nur dass, es ist da auch noch diese andere Spezies unterwegs, die die da mit Jacken in den Farben der Saison bewaffnet, auf der Suche ist nach dem letzten „must-have“ für ihre Begehung der AlspiX…Und wenn es das Schicksal dann so eingerichtet hat, dass man das große Vergnügen hat, diesen Spezies, in einem solchen Hort der Sehnsüchte. zu ihrem Glück verhelfen zu dürfen, dann kann es passieren dass einen die Erkenntnis mit überwältigender Härte trifft. – Die Erkenntnis, dass wenn man nicht aufpasst, all jene sich tatsächlich ins Gebirge verirren… Ins Gebirge, d.h. dort wo die richtig echten Berge sind, dort wo Griffe nicht bunt sind, dort wo kein Verkäufer zugegen ist einem zu erklären wofür der ganze Kladderadatsch den ich da jetzt zusammengestellt habe denn eigentlich da ist… Und ihr musst zugeben, dass diese Vorstellung, das, das, das… - Oh Gott! Aus diesem Grund werde ich in Kürze eine Petition ins Leben rufen: „Mehr Aussichtsplattformen für ein sauberes und ruhiges Gebirge!“ – Ich hoffe auf eure Unterstützung!

Dienstag, 21. September 2010

Ladin Lovers

Wie in den letzten Jahren zur Gewohnheit geworden führte uns auch diesen September eine Klubfahrt ins gelobte Land, ins Zentrum des Alpinkletteruniversums, ins optisch wie haptisch sportkulturelle Paradies eines jeden, Abenteuer wie Ästhetik gleichermaßen verehrenden Liebhabers primär wirkender Felsflächen. In die Dolomiten!

Wetter: suboptimal, Crew: optimal, Routen: Yeahhh!

Dienstag, 14. September 2010

Sonne und tief schwarze Wolken

Elf uhr Fünfzig rufe ich "Stand" zu Uwe und habe damit die Schlüsselseillänge hinter mir. Die Sonne drückt uns ein lange nicht dagewesenes und so ersehntes, wohliges Glücksgefühl auf die Wangen. Beinahe eine Heile Welt hier in dieser Südwand in den Dolomiten, denke ich mir.
"Heile Welt", diese unbeschreiblich schöne, technisch wie kräftig anspruchsvolle Tour am Turm am Verborgenen Horn, dort war ich mit Kristina und Jule zusammen am Seil, als Nachsteiger bei Basti, das war vor elf Jahren.
Und heute? Elf uhr Fünfzig! Es ist der selbe Tag und die selbe Zeit, als sich uns eine kleine heile Welt zeigt und sich bei Kristina ein großer, dunkler Schatten übers Gesicht legt.
Für mich ist es nicht das erste Mal und deshalb wundere ich mich, manchmal scheinen Glück und Leid, wenn sie am stärksten sind in der selben Minute aufzutauchen.

Mir zeichnet sich ein wehmütiges, aber dennoch wunderschönes Bild: Eine heile Welt. Bitter und voller Schmerzen, aber heil. Ich sehe Kristina an den winzigen Auflegern oben überm sechsten Ring und ich spüre, dass sie ihen Weg konsequent geht, mit allen Konsequenzen und ich weis, dass das gut ist! Denn es zeugt von Charakter!

Mach´s gut! Du bleibst in fester Erinnerung!

In stillem Gedenken

Eine der herausragenden Persönlichkeiten des Sächsischen Kletterns ist am Samstag bei einem Kletterunfall, in den Pumprissen am Fleischbankpfeiler, aus dem Leben geschieden.

Auch wenn ich sie nur ein paar mal am Fels getroffen habe, so war mir Kristinas Name natürlich ein Begriff. Und meistens stand ihre Erwähnung im Zusammenhang mit der ein oder anderen herausragenden Tour, bzw. setzte das Staunen beim Blättern im Gipfelbuch ein...

Die paar mal die ich sie getroffen habe, waren dann auch jedes mal ein Lehrstück in Sachen Motivation, Begeisterung und Freude am Fels - sie ging nicht einfach Klettern oder Bergsteigen - sie verkörperte es!

Kristina, wir werden dich und deine motivierenden Gipfelbucheinträge vermissen!




Donnerstag, 26. August 2010

About drinking and climbing...

Das kommt dabei raus wenn man besoffen Riss klettert - und wie schön sich all die tollen Sprüche bewahrheiten zum Thema - wunderbar...

Boogie 'til You Poop from Cedar Wright on Vimeo.

Freitag, 13. August 2010

Gedanken zum Spocht...

Nicht von mir, sondern Andrew Bisharat - und sehr lesenswert das Ganze...


Milestones

Cross Posted From Rock & Ice by Andrew Bisharat

 Life is an uphill road, punctuated by many happy milestones—moments that make the trip seem worth taking. There are the inevitable, profuse potholes, too—and the deeper ones may make you consider abandoning the ride all together. But if everything were easy, it wouldn’t be “fun”—advice I routinely impart to wobbling sport climbers, cussing themselves and dangling at the ends of their ropes, their sinewy little limbs punching the air in comical frustration. If you’re not willing to fail, you’ll never succeed, especially in climbing. If you don’t “suck,” you’re not doing it right.

Climbing is the greatest sport on earth because this vertical journey holds uncanny parallels to the scope and depth of life itself. Though I will say that a climber’s life can be replete with even greater, more powerful affirmations and traumas. Therefore, climbing must be taken as seriously as life—which is best done when taken not seriously at all.

Here are some watershed experiences that you can expect to encounter upon tying in for the long haul.

First time you call yourself a “real climber.” Many people wonder when they can first call themselves a “real climber.” We live in a material society, where we’ve decided that the things we own say the most about who we are. If you own a harness, belay device and rock shoes, then you’re a climber. Some reports say that there are nearly nine million of us in America alone, though I have trouble believing that number exists, like the bouldering grade of V16. Like deciding your own sexuality, there’s no good formula to this strangely sudden transformation of self-identity. When you decide to call yourself a climber, I suppose you are one.

First time you climb El Cap. This is a right of passage in American climbing, and everyone should do it. The experience of first climbing El Cap, however, is most definitely not about the climbing itself. There is sadly very little to be gained from wallowing in aiders and hauling 80-pound bags up steep, hot granite flanks. Whereas El Cap once represented an unknown frontier at the brink of human perceptions of possibility, it is now used by post-college grads as a means for “finding yourself,” the climber’s version of backpacking solo through Europe, or kicking your father’s ass for the first time. Again, everyone should do these things.

First lead fall. This is a much bigger deal for some than it is for others. Some will never get past the terror of dropping a few feet through the air, and we call these people top-ropers—essentially second-class citizens, the understudies of the climbing world. Just as you can’t love something unless you first hate it, you can’t climb unless you learn to fall.

First 5.11, 5.12, 5.13, 5.14. Reaching a new number grade is a milestone akin to turning a new significant age—18, 21, 30, 50 etc. The day comes that you send the route, and you technically feel no different than you did the day before—yet somehow, you are. How you choose to let this new “persona” affect you—whether privately, with your own internal reconciliation of self-importance; or externally, making others deal with your ego—is what matters most and will ultimately play a small but significant role in determining how far you go up the number scale and how many climbing partners (friends) you manage to keep through your life.

First time you get benighted. Among my favorites, spending an unplanned night on a ledge somewhere hopelessly remote is an amazing experience of handling the unexpected. Your anxieties well up like a sudden fever, but then you must find a way to let them go. It’s in this space that nature looks its most beautiful.

First time you have an opinion about style and ethics. This important formative moment in a climber’s life is when something clicks about the “rules” and definitions that we’ve created, and continue to debate, about our sport. Perhaps it’s something you’ve read, or you become a chameleon to the opinions of the climbers surrounding you. But at some point, something will click, and you’ll “get it.” This is a good thing.

Realizing those opinions will inevitably fall short of reality. Sadly, many climbers never reach this stage, and instead become consumed by their own clichéd zealotry. Climbing’s genealogy of style and ethics is very important to understand—but this sport should never turn into something that can be packaged up neatly. Climbing is a personal journey; you must shed all other conceptions about what it is and ought to be, and discover climbing for yourself—the goal being that doing so will allow you to learn something about yourself. This is what John Gill did when he “invented” bouldering during an era defined by big-wall exploration. However, for you and me, it doesn’t need to be that extraordinary. What are your own tastes? What do you find motivating? How will you choose to summon your biggest weaknesses to the surface in order to conquer them? It’s in the space of this creativity that climbing becomes a private, intimate art form. Do you know what you like? Many people can’t even answer that!

First time you lose a friend. This will happen. If you’re lucky, it won’t be your fault … though many good, competent climbers have made small, dumb errors that have ended in enormous tragedy. The question of whether it’s worth it comes up. This question can only be answered by the individual. However, as painful as it can be, I find reassurance in knowing that life is actually a noun and not just a collection of fluffy adjectives. Life has no opportunity to be anything other than what it is unless you make it your opportunity to be alive. Of course it’s worth it—this is all we have.

First time you get injured. You learn a lot when you’re unable to climb. This is an important experience that just plain sucks. But you don’t have to be moving to make progress. Everyone should learn to be still.

First time you travel somewhere far to go climbing. Anyone who climbs should make traveling a number-one priority. When you travel to climb you immediately go from tourist to crusader. You have purpose on a climbing trip. To travel for climbing is to lead a life fully lived. You realize this on your first trip somewhere new, and will carry that with you on your hundredth.

First time you don’t need to call yourself a climber; you just are one. Eventually, climbing just becomes something you do. You won’t be worried about new goals or reaching next grades or traveling to the next hot spot. It transforms into something that fulfills a specific need to relax and have fun. You do it, because it’s what you do. Climbing is just you, going up.


Dienstag, 27. Juli 2010

Alte Krieger...

Hier mal was filmisches...

Zwei sehr kreative Alpinisten wiederholen die jüngste Kreation, von einem der in einer Reihe steht mit Buhl, Cassin, Bonatti...
(Ich meine schaut ihn euch an - wie sieht er aus wenn nicht wie ein "Alter Krieger" !?)

Solo per vecchi guerrieri from Damiano Levati on Vimeo.




Solo per vecchi guerrieri from Damiano Levati on Vimeo.

Montag, 19. Juli 2010

Klettern und Kommerz

Ein Thema zu dem so gut wie schon alles geschrieben und gesagt wurde – könnte man meinen. Wozu also noch mehr Geschwätz dazu? Nun, aus dem einfachen Grund, dass aktuelle Ereignisse dieses Thema immer wieder am Leben erhalten und förmlich nach einem Kommentar, welcher Art auch immer, schreien... Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein 19 jähriger Jungprofi – bekannt geworden durch Begehungen schwierigster Routen schon in jüngsten Jahren, als auch zeitige Erfolge bei internationalen Wettkämpfen – das Ganze in Kombination mit einer gut funktionierenden PR-Maschinerie, ist auf der Suche nach einem neuen Projekt... Aber nicht irgendeinem Projekt, ein richtiger Kracher muss es sein. Etwas was ihn mit einem Schlag wieder ins Gedächtnis des zu Hysterie, aber auch Ignoranz neigenden, internationalen Kletterzirkus zurück ruft. Denn genau darum geht es hierbei – wie wir es unlängst so schön auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft gesehen haben – sich zeigen, mit ein paar guten Aktionen glänzen, ein bisschen gute PR bekommen und schon hat man seinen Marktwert gesteigert oder zumindest für ein, zwei Jahre konserviert und darf noch ein bisschen Naschen vom großen Kuchen... Ich denke nicht anders – wenn auch in anderen Dimensionen – läuft es als Profi beim Bergsport. Wir sprechen hier ja nicht mehr von einer Rand -oder Nischensportart – den Mantel der Unschuld hat das Bergsteigen mit all seinen Facetten schon lange abgeworfen. Mittlerweile kommt man wohl nicht umher, von einer Massensportart zu sprechen. Und damit ist natürlich gut Geld zu machen – die Outdoor-Branche ist seit Jahren, im Vergleich zu anderen Sport-Branchen, die mit dem kontinuierlichsten Wachstum. Und all diese Steigerungen wären wohl kaum möglich, gäbe es nicht das entsprechende Publikum, welches natürlich nicht nur in den gleichen – möglichst an irgendeiner Stelle mit den Buchstaben e-x-t-r-e-m bestickten – Gore-Tex Jacken wie ihre heroes glänzen möchte jeden Sonntag, sondern auch von eben jenen – ihren Helden weiterhin bespielt werden möchte... Man verleiht dadurch nicht nur den eigenen Bemühungen im Hobby-Alltag etwas mehr Glanz – wenn schon nicht Patagonien, dann zumindest die Jacke in die Alex Huber in Patagonien rein gepupst hat... Man hat damit auch ein Schnäppchen im doppelten Sinne gemacht – das elitäre Gefühl für´s Wochenende gibt’s auf der einen Seite und dazu noch einen Platz in der Jury zu entscheiden wer oder was dazugehört – zur Elite (denn nur dessen Sponsor prangt auch auf meiner Brust...), auf der anderen Seite.... Es ist wie mit der Altersvorsorge, man möchte sich absichern, aber das Heft der Entscheidung auch nicht ganz aus der Hand geben – et voilá, die Versicherungsmentalität funktioniert auch beim Bergsport. - Wenn nur der Lawinenlagebericht auch nur so sicher wäre, aber irgendjemand wird sich schon verklagen lassen... ´Tschuldigung, ich schwuf ab... Zurück zu unserem Jungprofi, welcher es ja auch nicht wirklich leicht hat. Er ist international bekannt, hat schon etliche Treppchen – Plätze bei nationalen und internationalen Wettkämpfen eingefahren, aber an irgend einer Stelle ging es nicht so richtig weiter, die Leistung stagnierte – wenn auch auf einem sehr hohen Niveau... Aus ersten Plätzen wurden zweite, dritte und vierte; aus Begehungen in den höchsten Schwierigkeitsgraden wurden Begehungen in sehr hohen Schwierigkeitsgraden – kein großer Unterschied, aber ein Unterschied... Es waren mitterweile andere, die die Titelblätter schmückten. Und genau an dieser Stelle tritt die Perversion dieses ganzen Karussels so deutlich zu Tage, wie nirgends sonst. Es werden heutzutage keine guten und sehr guten Leistungen mehr anerkannt bzw. anerkannt werden sie schon, wenn auch von einem kleineren – fachkundigeren Publikum, sie werden nur nicht mehr belohnt mit Huldigungen vom Pöbel, und damit eben auch nicht mehr so gut bezahlt dass es möglicherweise für ein Leben davon reicht. Dem Mob dürstet nach Extremem – Brot und Spiele... Was also tun um seinen Platz in der Hale of Fame zu sichern!? Ausweichen in Bereiche in denen noch Lorbeeren zu verdienen sind, Bereiche die von denen die besser sind noch nicht so beackert wurden – irgend was alpines machen – man liest diese Phrase ziemlich oft mittlerweile... Und was liegt da näher als eine der bekanntesten Routen an einem der bekanntesten Berge der Welt erstmals komplett frei zu klettern? - Das wäre zweifelsohne ein Meilenstein. Doch wie das ganze angehen – der Stein der Vermarktung will natürlich schon vorher ins Rollen gebracht werden – heißt also langfristig angelegte Werbekampagnen, Internetseiten die ins Leben gerufen werden, Interviews die geführt werden, Sprüche wollen geklopft sein und natürlich soll das ganze auch auf Celluloid festgehalten werden. Gesagt getan, eine Filmcrew begleitet unseren jungen Helden ins Abenteuerland, Träger und Guides tun das Ihre dazu... Stellt sich die Frage – inwieweit ist man, einmal eingespannt in so eine Maschinerie – noch Herr seiner selbst? Welche Entscheidungen kann man nach eigenem Wissen und Gewissen treffen und welche werden einem abgenommen bzw. auf welche hat man gar keinen Einfluss? Ich war und werde sicher nie in einer solchen Situation sein, deshalb ist das Alles spekulativ... Doch so oder so, hoffe ich das man auch als junger (und in gewissen Situationen sicher noch unerfahrener Jungprofi) sein gesunden Menschenverstand nicht an den Toren zum Nationalpark abgibt! Wer wenn nicht der Protagonist des ganzen Geschehens kann den übergreifenden Einfluss auf alles was in seinem Namen und im Namen seiner Sponsoren geschieht Einfluss nehmen? Und genau das hätte er tun müssen. Als einer dessen Beruf es ist zu Klettern, sollte er doch wissen das – wenn auch nicht auf dem Papier festgehalten – es ein paar Regeln im Alpinismus gibt! Denn genau in diesem suchte er ja mit Fahnen und Trompeten den Erfolg... Und prompt begeht er (wenn auch nicht persönlich) einen der gröbsten „Regel“-Verstöße die man sich denken kann. Es werden neue Bohrhaken (sechzig an der Zahl!), in und um eine existierende Route von Weltruf (wenn auch fraglichem...), gesetzt... UND er und sein Team räumen nicht hinter sich auf – es werden 700m Fixseil hängen gelassen. Mit der lapidaren Begründung, sie würden nächste Saison wiederkommen und alles aufräumen... Man stelle sich nur mal vor, jemand behängt die Amerikanische Direkte an der Drus, den Fisch an der Marmolata oder die Hasse-Brandler an der Großen Zinne zuhauf mit Fixseilen und lässt diese dann eine komplette Saison hängen. - Unvorstellbar, Sakrileg!!! Wie sehr kann man sich disqualifizieren und wie sehr kann man eigentlich andere Kletterer und Locals vor den Kopf stoßen? - Scheinbar grenzenlos... Die Frage warum die anwesenden und natürlich auch in Verantwortung stehenden Guides nichts unternommen haben und sogar noch die Entscheidungen in diese (falsche) Richtung forciert haben – sollten sie als Bergführer doch genau um die Schwere dieses Verstoßes wissen – bleibt wohl für immer unbeantwortet...


Quelle: http://www.alpinist.com/media/ALP10/cerrotorre.jpg
Nr. 1 ist Maestris umstrittene Route

Montag, 12. Juli 2010

Von heiligen Bergen & heiligen Dollars...

Es gibt seit längerem - um genau zu seit seit diesem Winter, der Winter in weclhem David Lama und sein Brauseteam nach großspuriger Ankündigung die Kompressor Route am Cerro Torre befreien wollten - eine recht interessante, wenn auch traurige Debatte um das Verhältnis zwischen Alpinismus (oder Bergsport im Allgemeinen) und Kommerz...

Nur mal kurz die Fakten: DL wollte Kompressor Route erstmals frei klettern, Brausehersteller wollte DL dabei filmen, damit Brausehersteller das kann fixiert Brausehersteller 700m Fixseile und setzt in die Route (!!!) 60 neue Bohrhaken. Das ganze klappt nicht, DL & Brausehersteller fahren nach Hause, 700m Fixseil & 60 Bohrhaken bleiben an Ort und Stelle...

Ein kleiner Artikel dazu kann sicherlich nicht schaden... (später)

Hier nur kurz noch ein - geniales - Statement des russischen Alpinisten Pavel Shabalin zum Kommerz in den Bergen allgemein:
“Alpinism was exceptional and sacred because it was closed to the masses. And now it finds itself in the same historical situation as is love. When love was poetry, it was exceptional and sacred. When mass media put love in TV and magazines, it became pornography.”

Donnerstag, 1. Juli 2010

Vom Vogel Strauß

„Vollständig Verlorene Illusion“ – so lautete der poetische Name der ersten Route welche wir an diesem Tage klettern sollten. Die Unbeschwertheit der Züge genießend, ahnte ich noch nichts von dem was da kommen sollte, in weiser Voraussicht nur von eben jener Route mit ihrem prophetischen Namen angekündigt... Wir kletterten im Verlaufe des Tages noch zwei weitere Routen, bevor ich mich mit erhöhtem Pulsschlag, in einer Mischung aus Bangen und Vorfreude an mein still gehegtes Projekt für diesen Tag begeben sollte – eine Route in jenem eigentlich schmalen Wandstreifen zwischen „Privatweg“ und „Westkante“. Die Schlüsselzüge waren mir aus einem früheren „mit-Seil-von-oben-Versuch“ nicht gänzlich unbekannt – nicht wirklich sächsisch, nein, aber immerhin mindestens zwei Jahre zurück liegend dieser Versuch… Ob jenen Wissens rechnete ich auch mit Schmerzen, allerdings nur in meinem linken Mittel –oder Ringfinger, welchen hier auferlegt wird, ein wirklich sehr bescheuert geformtes Fingerloch durchzuziehen. Mein Plan ging voll auf, Finger tat weh bzw. stellte kurzzeitig seine sensorischen Dienste in Form von Gefühlstaubheit ein, jedoch konnte ich ihn bei meiner „erstmal-den-Überblick-gewinnen-Pause“ am Ring kurze Zeit später wieder zum mitmachen animieren… Die Griffe stellten sich zu meinem Erfreuen als besser als in meiner verstaubten Erinnerung behalten dar. Und schnell waren Versuch 1, 2, 3 …7, 8 gemacht, doch wollte sich mir die richtige Lösung noch nicht offenbaren… Mit jedem gescheiterten Versuch wuchs allerdings auch mein Ehrgeiz den wirklich nicht mehr fernen Zielgriff endlich auch festzuhalten; die Tatsache, dass es für meine Sicherungsfrau an dieser Stelle nicht wirklich leicht war mich vernünftig zu sichern, vollkommen ignorierend… Natürlich hatte Fortuna die ganze Zeit auf diese günstigste sich darbietende Gelegenheit gewartet, und so kam es wie es...usw. – ich war der Meinung die Lösung zu haben, konnte den Griff aber immer noch nicht halten, stürzte erneut und prallte mit dem rechten Sprunggelenk so blöd an den Fels, dass ich noch dieses äußerst hässliche Geräusch vernehmen konnte, bevor der stechende Schmerz sich kund tat. – Aus und vorbei, jegliche Illusion verloren… An dieser Stelle könnte dieser kleine Kommentar enden, soll er aber noch nicht. Die vorläufige Diagnose lautet: „Verdacht auf Talusfraktur“ – ob der sich bestätigt wird sich zeigen… Doch das für mich Entscheidende an diesem Tage war, dass durch dieses zwar ärgerliche aber eigentlich nicht weiter dramatische Missgeschick, mein Kopf recht abrupt und plötzlich aus dem so angenehmen Sand gezogen wurde. Denn das ist das Klettern irgendwie auch immer wieder gewesen – eine Fluchtmöglichkeit, eine Fluchtmöglichkeit vor dem Alltag, den Wirren des Lebens und Allem was unangenehm ist. Dass dies natürlich nicht dauerhaft der status quo sein kann, hat sich an dieser Stelle recht barsch gezeigt. Und doch bin ich froh darüber dass an dieser Stelle diese – meine Illusion verloren gegangen ist. Weder das Klettern, noch alles andere was das Leben lebenswert macht, haben es verdient nicht mit 100%iger Aufmerkamsamkeit behandelt zu werden. Und es klingt doch gut – in allen Lebensbereichen mit der nötigen Präsenz zu gegen zu sein, keine Flucht mehr, nur noch Freude im Hier und Jetzt – auf das auch was einem lieb und teuer ist noch mehr an Qualität gewinnt!

Dienstag, 15. Juni 2010

I believe I can fly…

Es soll ja Momente geben, da sinniert man über das eigene Tun und Handeln nach. So, aus gegebenem Anlass, unlängst auch bei mir geschehen. Worauf will ich hinaus – nun, ich flog mal wieder in Verdacht auf persönliche Rekordweite durch die Luft… Dieser Rekord dürfte sich mittlerweile bei durchaus zehn Metern bewegen. Es ist nun allerdings ja so, dass es Dinge gibt auf die kann man Stolz sein und Dinge auf die eher weniger… - Dieser ominöse Rekord gehört wohl eher zu den Letzteren. Ich lege es bei Leibe nicht drauf an runter zu kacheln beim klettern, aber manchmal: „You can´t help it…!“. Tja, woran liegt es denn nun, dass ich im Laufe der Jahre in so gut wie alles was einen Sturz irgendwie bremsen kann auch tatsächlich reingedonnert bin!? – An meiner materialkundlichen Neugier wohl kaum… Obwohl, bei einer Sammlung von getesteten: Ringen (natürlich), Bohrhaken (logisch), Schlingen (Ehrensache), Friends (Wozu hat man denn Freunde!?), Eisschrauben (für Fortgeschrittene…), Skyhooks (hat keinen Sturz gehalten – ist ja auch nicht seine Aufgabe, nur leider auch nicht meine Körpergewicht – dabei ist dann wieder die Schlinge ins Spiel gekommen…), kann man den Sack auch noch zu machen. – Sind ja nur noch: Keil, Normalhaken und vielleicht mal´ne Eissanduhr… Na gut, ein paar Spielereien der technischen Kletterei dürfen auch noch dabei sein… Wenn ich mir es genau überlege – ein Firnanker war auch noch nicht dabei. – Jedoch hatte dieses Vergnügen unlängst ein sehr umtriebiger Namensvetter – mit einem ungezogenen Schneebrett in Pakistan. Tja, es gibt also doch noch einiges zu tun. An dieser Stelle möchte ich meinen Kletterpartnern und Partnerinnen einen großen Dank aussprechen welche es auf sich genommen haben trotz alledem immer wieder mit mir an ein Seil zu gehen. Ich werde mir große Mühe geben mein Fluggelände auch weiterhin mit Bedacht auszuwählen, auf dass ich wenn ich den Sack zu gemacht habe, vielleicht noch mal eine Gesamtauswertung schreiben kann. Doch auch wenn ich dies hier rückblickend mit einem Augenzwinkern schreiben kann, so hat man doch manchmal einfach nur ordentlich Dusel… So bin ich z.B. durchaus froh den einen Friend und die eine Eisschraube doch gelegt bzw. gesetzt zu haben, nachdem ich dies erst hier als auch da verworfen hatte… - In beiden Situationen, schien alles überschaubar zu sein, der Ausstieg war nahe, das Gelände wurde leichter – in einem Fall wurde es das auch, im anderen nicht – in beiden Fällen bin ich gestürzt und in beiden Fällen hätte ich mich vorher nicht anders entscheiden dürfen... Die Gründe welche letzten Endes jeweils zum Abgang führen, könnten vielfältiger nicht sein – doch meistens sind es ganz profan – Dicke Arme (sehr oft auch Dummheit und nicht selten dies beides in Kombination…) Da kann man z.B. an Umlenkungen vorbei klettern, mit zunehmend aufgeblähten Armen diese nicht mehr erreichen, sich dabei hübsch im Seil verstricken und dann verschnürt wie ein Weihnachtspacket abgehen, wobei es zur Bescherung dann auch eine hübsche Brandnarbe gibt. Oder wie ein Klettercompadre einst ( – berühmt berüchtigt ob seines exzessiven Cola – Konsums), so viele der guten Sicherungsmöglichkeiten auslassen und die letzte dann auch noch überstiegen zu haben, um sich dann kurz vor dem Ausstieg zu denken: „Jetzt ist der Augenblick gekommen – jetzt gehe ich ab…!“ – Um dann mehr oder minder ungebremst 15 Meter in den Dreck einzutauchen, ein paar mal abzurollen (dem geneigten Wandfuß sei´s gedankt) und zu meinen: „Uff, jetzt brauche ich erstmal ´ne Cola!“. Ein Klassiker unter den vielfältigen Möglichkeiten des Abtauchens ist immer wieder: Griffausbruch… . Das schöne daran ist der absolute Kontrollverlust und die Überraschung welche man erlebt (und/oder alle Beteiligten…) wenn man – eben noch lässig „performend“ – plötzlich gen Tale rauscht... Auch immer wieder beliebtest Mittel um allzu eifrig quatschende Sicherungsleute zu Ruhe zu gemahnen… Ärgerlich nur wenn da was von dem Bröselhaufen in dem man sich bewegt beschließt abzubrechen, man aber nicht zum Fallen kommt. – Das erhöht nicht nur vollkommen unnötigerweise den Adrenalinspiegel, nein, man hat wenn man Pech hat nun auch noch einen Klumpen Stein in der Hand, mit dem man nicht weiß wohin… So hatte ich einst die Freude ein Stück „Violette Verschneidung“ in der Hand halten zu dürfen, brauchte diese aber ärgerlicherweise noch zum weiter klettern, und Schlagballweitwurf war im Schulsport auch nie meine Lieblingsdisziplin… Nun, ich fand dann glücklicherweise noch ein Stück nicht bevölkerten Wandfuß… Die Steigerung des ganzen liegt im folgenden Szenario – natürlich auch hier ein absolut authentischer Erfahrungsbericht – man stürzt infolge Griffausbruch, oder besser Felsausbruchs, muss aber noch in dem schwerelosen Bruchteil einer Sekunde bevor man die Fahrt nach unten antritt dafür sorgen, dass das von einem beschädigte Wandkompartiment auch an Ort und Stelle bleibt und nicht zu Sicherungspersonenbeschädigung führt und damit zu einer ärgerlichen Verkettung von Umständen! – Dies erfordert wahrhaft meisterhafte Fähigkeiten im Multitasking…Wie auch immer, so hoffe ich auch weiterhin vorher alles einigermaßen richtig gemacht zu haben und irgend etwas installiert zu haben was meine 3 Zentner irgendwie wieder abfängt – UND natürlich jemand am anderen Ende des Strickes zu haben der dies auch noch in einen hübschen weichen Fangstoß zu verwandeln mag…

Mittwoch, 9. Juni 2010

Frauen und Berge

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, wie ähnlich die Eigenschaften von Frauen und Bergen sind? Muss ja auch sein, warum sonst rennen hauptsächlich die Männer zu ihnen hin? Ich wage mal einen vorsichtigen, natürlich halbherzigen, eher amüsant zu verstehenden Vergleich:

Frauen und Berge. Es gibt schöne und unansehnliche, leichte, begehrte, abgekrabbelte, schwer zu besteigende, bewachsene, Exoten und Hausberge. Auch im "Begehungsstil" gibt es Ähnlichkeiten, es gibt Gratüberschreitungen, Solobesteigungen und den Expeditionsstil mit vielen Teilnehmern. Aber auch Frauenbergsteigen kommt vor, nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern, wenn sie verstehen, was ich meine.

Es gibt gefährliche, ansteckende, hohe und flache, breite und lange, ruhige und überlaufene, welche die alles an Krafteinsatz erfordern und welche, die man später bereut. Manche verlangen nach einem Onsight, wieder andere lassen sich selbst nach Monaten nicht einmal mit technischen Hilfsmitteln erobern.

Es gibt junge und alte, verbotene und unlohnende und es gibt sogar jene, von denen einige behaupten, dass sie gar keine Berge sind, weil sie mehr Eigenschaften von Tälern besitzen.

Es gibt spitze, runde, teure und preiswerte, glatte und raue, eiskalte, dahinschmelzende und für immer unerreichbare.

Aber ein Unterschied ist dennoch entscheidend: Man bekommt mit keinem Berg Ärger, wenn man schon am folgenden Tag auf dem nächsten den Höhepunkt erreicht. Und einer ist noch entscheidender: In einen Berg kann ich mich zwar verlieben, aber ich bekomme mit Sicherheit kein Fünkchen Liebe zurück. Jetzt gilt es abzuwägen!

In diesem Sinne, Berg Heil, Sport frei! Oder einen guten Rutsch? Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel! Waidmanns Heil! Und vor allem: Immer auf die Sicherheit achten! Wie beim Klettern eben auch. :-)

Mittwoch, 2. Juni 2010

Ein Stück Fels als Chance oder der Anfang vom Ende…!?

Kein Thema hat in den letzten Tagen die kletterabstinenten Gemüter so sehr erhitzt, wie die Schlagworte – Burgfelsen und Hohnstein… Es liegt die Vermutung nahe dass die Hitze der Debatte nicht nur mit fehlgeleiteten Energiereserven aus gestählten Unterarmen in unterversorgte Gehirnhälften zu tun haben mag, sondern dass da durchaus ein Thema diskutiert wird, welches möglicherweise bahnbrechenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der Klettertradition (ich schreibe in diesem Zusammenhang bewusst nicht nur von –Sport) in unserem Gebirge haben wird… Worum geht es dabei nun genau? (Und auch wenn ich an jenem bedeutungsschwangeren Abend nicht persönlich vor Ort war, bin ich glaube ich ansatzweise informiert.) Die Stadt Hohnstein möchte, wie auch schon seit vielen Jahren von Bernd Arnold geplant, in Zusammenarbeit mit eben jenem, den Burgfelsen zum Klettern freigeben und dafür erschließen. Diese Erschließung soll nun allerdings nicht im Rahmen der Regeln des Sächsischen Kletterns stattfinden, sondern eine sportklettermäßige Erschließung zulassen. An dieser Stelle nun schon einmal zwei große Diskussionspunkte – zum einen das Klettern an Massiven und zum anderen vollkommen unsächsisches Sportklettern (obwohl, unsächsisch…!?). Dazu braucht es natürlich einer (oder mehrerer) Ausnahmeregelungen. Diese (sowie das ganze Projekt) sind nur in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zur erreichen. Und dazu gehören sicherlich nicht nur die Stadt Hohnstein und eine „AG – Wettkampfklettern in Sachsen“, sondern natürlich und zuallererst auch der SBB, sowie der DAV als großer Dachverband und nicht zuletzt natürlich die Nationalparkverwaltung.Und genau an dieser Stelle – der Nahtstelle zwischen so vielen und verschiedenen Interessengruppen – sollte man das Ganze als große Chance auffassen und nicht als heranziehende und zwingend (ohne auch nur kurz über sich daraus ergebende Möglichkeiten nachgedacht zu haben) zu zerschlagende Katastrophe. An dieser Stelle vielleicht kurz die Zwischenfrage – wozu eigentlich das Ganze? – Nun, sicherlich hat Hohnstein beim Blick in die eigenen Kassen mitbekommen, dass es nicht ganz so sehr vom großen und leckeren Kuchen des Tourismus profitiert wie die beiden Vorreiter Rathen und Bad Schandau (ich stehe den Entwicklungen welche ich dort zu sehen bekomme durchaus kritisch gegenüber…) und beschlossen dagegen etwas zu tun. Das im Rahmen dieses Projektes auch eine Art Bergsport – museum innerhalb der Burg errichtet werden soll, hat schon fast etwas ironisches, war es doch der große Messner welcher mit dem heraufziehenden Bohrhaken den Tod des Alpinismus attestierte (was ja so auch nicht ganz eingetroffen ist…). Sicherlich sehen in diesem Zusammenhang nicht nur die Stadt Hohnstein die Möglichkeit Gewinn zu machen sondern auch viele andere, welche an dieser Stelle einen Anknüpfungspunkt haben, und sei es nur dass sie ein Zimmer vermieten.Diejenigen welche keine kommerziellen Interessen an dem Projekt hegen, aber trotzdem ein Interesse an dessen Umsetzung haben sind sicherlich all jene welche dem Sächsischen Klettern mit seiner Ethik und seinen Konventionen kritisch gegenüber stehen (oder vielleicht auch nicht mal das), sondern einfach all jene welche (zu Recht) bemerken dass sich das Potential an erschließungswürdigen Neutouren so langsam aber sicher dem Ende entgegen neigt. Vielfach bemüht wurde auch das Argument – Gebietsfremde Bergfreunde an das hiesige klettern heran zu führen (dazu vielleicht später kurz…)… Nun, zum ersten Punkt – wer das Sächsische Klettern mit seinen Eigenarten nicht mag der braucht ja nicht hier zu klettern – da ist was dran. ABER da es ja nun einmal schon seit geraumer Zeit Spannungen zwischen den unterschiedliche Lagern und Interessengruppen gibt – traurigerweise am besten dokumentiert in den irrsinnigen Ringzieherstreitereien, an dieser Stelle vielleicht die Chance etwas Raum für Entspannung zu sorgen. Möglicherweise können beide Lager nebeneinander her existieren… Sicher kommt früher oder später die Frage nach weiteren Massiven auf. Und natürlich bekommt man diese nicht einfach geschenkt, sondern – wie auch schon in den Diskussionen angebracht – könnte oder müsste es sich dabei um Tauschgeschäfte handeln – ein paar unbedeutende (ja ja, alles ist relativ…) Gipfel hier, gegen eine Massivwand dort… Ich hätte nichts dagegen, aber das ist nur mein ganz persönlicher Standpunkt – ich sammle keine Gipfel und kann auf-grüne-Haufen-Kriecherei nichts abgewinnen… Andere sehen das anders, für andere macht das gar einen Reiz des Sächsischen Kletterns aus. Aber das soll hier nicht weiter Thema sein… Die Sachen mit dem sich langsam schließenden Fenster für Neuerschließungen, halte ich für das gewichtigere Argument… Man kann hier einwenden, das in einem Gebirge mit ca. 20 000 Touren ein schier unerschöpfliches Potential herrscht und man keine Neutouren (zumal Resterschließungen braucht). – Sicher das ist eine große, wenn auch in diesem Zusammenhang völlig irreale Zahl. Wem bitte stehe denn alle diese Routen offen, den vielen Elfer –und Zwölferkandidaten, oder den vielen Durchschnittskletterern, welche mit großer Freude alle Zweier –und Dreierkamine des Gebirges klettern, oder all jenen bruchresistenten Bergfreunden, welche in der Lage sind den Wandel einer Route (im Sandstein) im Laufe der Jahre zu ignorieren… Bei Berücksichtigung all jener Fakten kommen wir der Sache schon näher denke ich… Natürlich sind es immer noch genug Touren, nur gehen auch viel mehr Leute klettern als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren… Was an den Routen natürlich nicht unbemerkt vorbei geht. Aber für entscheidender halte ich die Möglichkeit und das Potential (oder eben nicht) ein Gebirge „lebendig“ zu erhalten, indem erschlossen wird, indem GERNE erschlossen wird, indem sich kreative und gute Kletterer weiterhin mit dem Fels auseinander setzen und Neuland erschließen… Auch in Sachsen war dies schon immer so, schon mehrmals war man der Meinung der „Tisch sei abgeräumt“… Und jedes mal kamen neue kreative Köpfe und haben die Reaktionäre eines Besseren belehrt… Es wäre schön wenn dies auch weiterhin so sein könnte… Das Argument Gebietsneulinge mittels dieser sportklettermäßig abgesicherten Sandsteintouren an das traditionelle Sächsische Klettern heranführen zu können, halte ich doch für ziemlich hanebüchen… - Das wird wohl nicht funktionieren. Aber für einen ersten vorsichtigen Kontakt (auch in schwereren Routen) sei es vielleicht eine Möglichkeit!? Man könnte sicherlich noch Tiraden schreiben… Schön wäre es wenn hier wirklich die Möglichkeit einer Chance genutzt werden würde – denn das ist sie!!!

Freitag, 23. April 2010

Deppenzeit

Die "Outdoor" - Klettersaison hat tatsächlich wieder angefangen (eigentlich traurig das es da für einige tatsächlich eine Schublade für gibt...) und demzufolge auch - richtig: "Deppenzeit"...

Einen netten Post dazu habe ich gerade auf:

http://kletterszene.com/news/wie-verhalte-ich-mich-draussen-am-fels-deppenlehrgang/

gelesen...

(Ich hoffe inständig keiner von euch erkennt sich hier wieder...)

Montag, 5. April 2010

tungtvann

Die Fähre landet im vereisten Hafenbecken von Larvik und in der dick verschneiten Landschaft rollen wir lautlos durch die Nacht in die Wälder Skandinaviens.
Während der Körper noch träge ist, von der fünfzehnstündigen Fahrt, ist die Seele schon seit Wochen getrieben von diesen rauschenden Traumwelten, die sich im Kopf zusammenbrauen und auftürmen zu Wolkenkratzern aus Eiskletterzuckerwatte.
Bis.... ja bis sie bestiegen wurden, oder bis sie in sich zusammenfallen, ebenso wie sie entstanden sind. Es liegt an uns!

Sonntag, 28. März 2010

Sonntag, 21. März 2010

Vom Eise befreit sind...

sind Strom und Bäche... Ja ja, das fiel irgendwann auch schon Olle Goethe auf. Nicht erwähnt hat er allerdings das auch Fels und Wände irgendwann vom Eise befreit sind... - Doch so ist es nun einmal und so ist es an der Zeit einen zugleich etwas melancholischen Blick zurück zu werfen auf eine ordentliche Eissaison und zum anderen erwartungsvoll freudig nach vorne zu schauen auf einen hoffentlich traumhaften Frühling - Sommer - Herbst...

Und so sind auch zu Ende des Winters in heimischen Gefilden (als auch anderswo) noch einige schöne Begehungen geglückt. Hier noch ein paar Eindrücke:









So,ich geh mir jetzt ein paar Quadratmeter trockenen Sandstein suchen...

Donnerstag, 18. Februar 2010

Zwischenbilanz

In den letzten Wochen haben wir...








... alles zerhackt! Jetzt müssen wir weiterreisen! Vielleicht Norwegen? Der Teil im Gehirn, der die Träume macht läuft irgendwie auf Hochtouren!

Wahre Größe ist der Verzicht.

Gedankenfragmente nach einem Motivationstrip ins Riesengebirge (inzwischen verarbeitet und verkraftet)

29. Januar 2010:

Plan A: Am ersten Tag: Alle Eisfälle im Tal klettern! Am zweiten Tag: Spannende Mixed- oder Felsrouten in den Schneegruben. Dazwischen: Gemütlich und preiswert einen trinken und die böhmische Küche genießen.

Plan B: Ok, bei diesem Wetter müssen wir uns erstmal in Ruhe alles anschauen, vielleicht heute nur einen halben Tag klettern und morgen dafür richtig Gas geben!

Plan C: Hütte finden, sonst wirds Mist! Klettern? Mal sehen!

Plan D: Die Hütte ist leer, kalt und teuer, aber die Eisfälle müssten auch im Nebel zu finden sein.

Plan E: Wenn der ganze Hang quer vor uns aufreißt ist es vielleicht doch günstiger heute nichts zu klettern.

Plan F: Da wir merken, dass schon der Rückmarsch eine Tour für sich ist, werden die Kletterziele kleiner und kleiner, bis sie im Schneesturm schließlich nicht mehr zu erkennen sind ...




Sonntag, 7. Februar 2010

Eisiges Drunter und Drüber...

So oder ähnlich könnte man die Entwicklung der Ereignisse, in der, nicht mehr so kleinen (aber immer noch feinen...) Welt des Eiskletterns, der letzten Monate umschreiben. Wer aufmerksam die einschlägigen Überschriften (und vielleicht auch nachfolgende Texte) gelesen hat weiß sicherlich was ich meine.
Das es sich bei gefrorenem Wasser - welches ja bekanntermaßen die Grundlage dieser, unserer winterlichen Lieblingsbeschäftigung darstellt - um eine sehr wandelbare Materie handelt ist ja nichts Neues. Dass aus eben jenem Grund jeden Winter auch wieder neue Erstbegehungen (und andere erwähnenswerte Begehungen) Schlagzeile machen, auch nicht. Dass sich diese Begehungen aber in solch einer Dichte wie diese Saison in den oberen Graden abspielt verblüfft schon - mich zumindest. "Center Court" - WI7+ - meines Wissens erst die dritte oder vierte weltweit; als wenn dieses Kratzen am Achten Eisgrad nicht genug wäre - eine Solobegehung des "Supervisors" - berühmt berüchtigter Sechser im hinteren Anlauftal und einer der wohl bekanntesten Eisfälle Europas, sicherlich in einem Atemzug zu nennen mit "Weeping Wall", "Polar Circus" und anderen großen Namen... Und um dem ganzen noch einen obendrauf zu setzen kommt der Gadd, Will daher und proklamiert WI10. Jawohl, W I 1 0 - noch Fragen!? Also ich hab´da durchaus noch die eine oder andere, z.B.: "Wie kann das sein!?" Im Ernst, wie sind diese Leistungen zu erklären!? Klar, mit den üblichen Floskeln: modernes Equipment, neueste Trainingsmethoden einschließlich richtiger Ernährung, Drytooling und Mixedklettern als Grundlage und weiß der Geier was... Und trotzdem - wieso haben diese Säcke einfach keinen Schiss und bekommen partout keine dicken Arme! WAS SOLL DAS?

Wie dem auch sei, auch bei uns im Sachsenländle gibt es seit geraumer Zeit einen nennenswerten Winter, welcher es auch uns erlaubt vor der Haustür spielen zu gehen.







Bevor es bei uns richtig gut wurde haben wir uns allerdings erstmal kurz nach Südtirol ins Reintal verkrümelt um dort schon mal anzutesten... Auch dabei konnten wir ein paar schöne Begehungen verbuchen - unter anderem dieses Schmückstück:







Fakten:
Franziskus Eisfall WI5
170m, 3 SL (5,4+, 3-4)
Wenn man sich immer schön links hält kommt man an Bohrhakenständen bzw. Bäumen vorbei. Zum Abseilen sollte man diese auch alle mitnehmen, sonst kommt man mit 60m Seilen ganz knapp NICHT unten an.

Montag, 18. Januar 2010

Saisonauftakt

Es ist still. Die Massen des frisch gefallenen Schnees dämpfen jeden Ton und verpacken die Landschaft und die wenigen gesprochenen Worte in Watte. Der Wald, die wuchtigen Buchen, jeder Ast, jede einzelne feine Verzweigung trägt einen Miniaturpalast aus Eiskristallen auf sich. Wir sind abgetaucht in eine Zauberwelt und nur eine dumpfe Erinnerung in Uwes Kopf leitet uns durch den tiefen Schnee, mehr intuitiv als wissend an den Platz unserer Begierde.
Endlich ist es soweit und wir können uns aufmachen in die Welt der nassen Oberschenkel, der krampfenden Handballen und der steifgefrorenen Seile. Ein dreiviertel Jahr mussten wir warten um endlich wieder dieser bösen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.
Und nun?
Es ist wie erwartet. Schon nach dem ersten Tag zwingt sich der jähe Durst nach Eis in den Teil des Gehirns, der die Träume macht.
Die Saison hat begonnen!

Danke an Uwe Daniel (http://www.uwedaniel.de/) fürs Fotografieren an diesem herrlichen Wintertag!

Samstag, 9. Januar 2010

Nu Yea Adr


er war einfach aus seiner halterung geklettert


Gute Verhältnisse sehen anders aus, aber für den gebackenen Käse, das süffige Bier und die märchenhaften Landschaften lohnt eine Reise in jenes Sagen- und Horrorumwobene tscheschiche Primärklettergebiet immer!

In diesem Sinne, allen Lesern ein möglichst fettes Jahr 2010!