Sonntag, 1. September 2013

Rolling Stones...

Zeit, nicht zu greifen, kostbar, ein ewiges Rinnsaal, ein Strom in Momenten angefüllt mit Leben - je intensiver je besser... Augenblicke werden zu Ewigkeiten - das Glas aus welchem die Sekunden und Minuten entströmen, fülle es mit Erinnerungen auf das es überlaufen möge, dass es zerbersten möge. "Je mehr man erlebt hat, desto mehr ist man. Man ist nicht mehr Wüstensand, der von jeder Emotion weggeblasen werden kann. Man ist ein Stein geworden, ein "Rolling Stone". Der unaufhaltsam seine Bahn zieht und der fest daliegt, wenn er zur Ruhe gekommen ist." Einer der wissen musste wovon er da sprach, einer der erlebt hat - der gelebt hat, der Reinhard Karl. In der Schwebe zwischen Erinnerungen, Träumen und Visionen. Wo setzt man an, eine Auswahl  ein best-of - gibt es das, gibt es Erinnerungen die besser sind als andere? Macht nicht gerade die unüberschaubare Fülle und der stete Wandel und nicht ein einzelner Stern die Faszination des Nachthimmels aus? Und doch, es gibt Schönheit und es gibt Klarheit - es gibt dies in Momenten und es gibt die Erinnerungen an diese Momente und in wenigen besonderen Fällen können Worte, können Bilder diese aussergewöhnlichen Momente wieder zum Leben erwecken.

Unzählbare Sekunden und Minuten sind verstrichen seitdem ich das letzte Mal die Tasten angeschlagen habe für einen Eintrag in diesem Blog, dennoch ist das Glas nicht leer, es hat sich gefüllt, gefüllt mit Landschaften und Gesichtern, Träume von Schwere und Schwerelosigkeit, Angst und Unsterblichkeit, Stolz und Niederlage, Züge und Bewegungen im Zeitraffer und für die Ewigkeit. Logik ist hier fehl am Platz. Warum klettern wir, warum steigen wir auf Berge? Gibt es uns Halt wenn wir Halt suchen – vielleicht, vielleicht auch nicht, aber es füllt das Glas…

Bilder ziehen vorbei, Kanada – Atemluft die kondensiert, das Knirschen von Schnee, Ruhe, Weite, Unendlichkeit, kalter Schweiß auf warmer Haut, Ästhetik im Bizarren, Bewegungskunst in der Unwirklichkeit gefrorenen Wassers, kleiner Mensch, große Namen – Whitemann Falls, Weeping Wall, Bourgeau Left Hand, Polar Circus – ein Kampf gegen Windmühlen…

Flechten auf vergrustem Granit, die Tatra, der Harz, Ziller- und Göschenertal, ähnliche Mineralogie und doch so anders, Fingerspitzen, abertausende von Sensoren, Zwischensicherungen weit entfernt, Freude und Angst nah beieinander im Spielplatz des Nutzlosen.

Die Alpen ein Sammelsurium von Geschichten, von Anekdoten – playground for a lifetime – München, ein neuer Lebensmittelpunkt, neue Gesichter, neue Storys…; Wilder Kaiser – Dülfers Alpindenkmäler, zutiefst beeindruckend auch nach einhundert Jahren; Wetterstein, Schüsselkar, perfekte Risse in perfektem Kalk, eine Platte aus Stein bei Waidring, eine eiserne Maus – was für eine Kante am Ende; der Bohrhaken – Mord am Unmöglichen, vielleicht, vielleicht auch nicht, gut gesetzt auf jeden Fall viel Spaß versprechend – danke Reini (Scherer) für Kreationen wie Centesimo; die Dolomiten alte Wächter über Tradition und Ethik, unbestechlich, streng und doch milde, wenn man sich ihnen langsam nähert…

Noch viel gäbe es zu erzählen, jetzt muss ich jedoch los, muss weiter, Durst macht umtriebig…
























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