Dienstag, 17. September 2013
Sonntag, 1. September 2013
Rolling Stones...
Zeit, nicht zu greifen, kostbar, ein ewiges Rinnsaal, ein Strom in Momenten
angefüllt mit Leben - je intensiver je besser... Augenblicke werden zu
Ewigkeiten - das Glas aus welchem die Sekunden und Minuten entströmen, fülle es
mit Erinnerungen auf das es überlaufen möge, dass es zerbersten möge. "Je
mehr man erlebt hat, desto mehr ist man. Man ist nicht mehr Wüstensand, der von
jeder Emotion weggeblasen werden kann. Man ist ein Stein geworden, ein
"Rolling Stone". Der unaufhaltsam seine Bahn zieht und der fest
daliegt, wenn er zur Ruhe gekommen ist." Einer der wissen musste wovon er
da sprach, einer der erlebt hat - der gelebt hat, der Reinhard Karl. In der
Schwebe zwischen Erinnerungen, Träumen und Visionen. Wo setzt man an, eine
Auswahl ein best-of - gibt es das, gibt es Erinnerungen die besser sind
als andere? Macht nicht gerade die unüberschaubare Fülle und der stete Wandel
und nicht ein einzelner Stern die Faszination des Nachthimmels aus? Und doch,
es gibt Schönheit und es gibt Klarheit - es gibt dies in Momenten und es gibt
die Erinnerungen an diese Momente und in wenigen besonderen Fällen können
Worte, können Bilder diese aussergewöhnlichen Momente wieder zum Leben erwecken.
Unzählbare Sekunden und Minuten sind verstrichen seitdem ich das letzte Mal
die Tasten angeschlagen habe für einen Eintrag in diesem Blog, dennoch ist das
Glas nicht leer, es hat sich gefüllt, gefüllt mit Landschaften und Gesichtern,
Träume von Schwere und Schwerelosigkeit, Angst und Unsterblichkeit, Stolz und
Niederlage, Züge und Bewegungen im Zeitraffer und für die Ewigkeit. Logik ist
hier fehl am Platz. Warum klettern wir, warum steigen wir auf Berge? Gibt es
uns Halt wenn wir Halt suchen – vielleicht, vielleicht auch nicht, aber es
füllt das Glas…
Bilder ziehen vorbei, Kanada – Atemluft die kondensiert, das Knirschen von
Schnee, Ruhe, Weite, Unendlichkeit, kalter Schweiß auf warmer Haut, Ästhetik im
Bizarren, Bewegungskunst in der Unwirklichkeit gefrorenen Wassers, kleiner
Mensch, große Namen – Whitemann Falls, Weeping Wall, Bourgeau Left Hand, Polar
Circus – ein Kampf gegen Windmühlen…
Flechten auf vergrustem Granit, die Tatra, der Harz, Ziller- und Göschenertal,
ähnliche Mineralogie und doch so anders, Fingerspitzen, abertausende von
Sensoren, Zwischensicherungen weit entfernt, Freude und Angst nah beieinander
im Spielplatz des Nutzlosen.
Die Alpen ein Sammelsurium von Geschichten, von Anekdoten – playground for a
lifetime – München, ein neuer Lebensmittelpunkt, neue Gesichter, neue Storys…;
Wilder Kaiser – Dülfers Alpindenkmäler, zutiefst beeindruckend auch nach
einhundert Jahren; Wetterstein, Schüsselkar, perfekte Risse in perfektem Kalk,
eine Platte aus Stein bei Waidring, eine eiserne Maus – was für eine Kante am
Ende; der Bohrhaken – Mord am Unmöglichen, vielleicht, vielleicht auch nicht,
gut gesetzt auf jeden Fall viel Spaß versprechend – danke Reini (Scherer) für
Kreationen wie Centesimo; die Dolomiten alte Wächter über Tradition und Ethik,
unbestechlich, streng und doch milde, wenn man sich ihnen langsam nähert…
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